Ein Hoch auf das Individuum!

Vor allem zwei Dinge mag ich an der Astrologie (trotz der Kehrseiten, die größere Bewusstheit mit sich bringen kann). Zum einen kann man mit ihr das, was Menschen erleben und erfahren, in größere Zusammenhänge einordnen, in zugrundeliegende Bedeutungen, und das ermöglicht einen viel umfassenderen Blick auf den Menschen und das Leben, als wenn man die Wahrnehmung nur auf die Lebenserfahrungen beschränken würde.
Zum anderen verdeutlicht die Astrologie die Individualität des Menschen. Weiterlesen

Vertrauen, wachsen und sich entfalten

Vertrauen, vor allem Vertrauen ins Leben, wird in der Astrologie mit dem Planeten Jupiter assoziiert. Auch das Feuerelement mit seiner Energie und Begeisterungsfähigkeit hat viel mit Vertrauen zu tun. Feuerzeichen sind Widder, Löwe und Schütze, ihre Herrscherplaneten Mars, Sonne und Jupiter. So lässt ein gut gestelltes Marsprinzip ein ausgeprägtes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten vermuten, das Selbstvertrauen, durch eigenes Handeln etwas bewirken zu können. Ein starker Jupiter wiederum verleiht den Glauben, dass sich Dinge gut entwickeln werden, viel Optimismus und Zuversicht und die Überzeugung, dass das Leben einen Sinn hat – unabhängig davon, ob das Individuum dabei an einen höheren, vorgegebenen Sinn, eine Art von göttlichem oder kosmischem Plan denkt oder an den Sinn, den ein Mensch selbst in seinem Leben findet. Weiterlesen

Beziehungen leben

Geht man nahe Beziehungen zu anderen Menschen ein, tut man das als ganze Person, und dementsprechend spielt dann auch das gesamte Geburtshoroskop eine Rolle. Vor allem sind aber Venus und Mond die Planetenprinzipien, die die Themen anzeigen, denen man in Beziehungen begegnen wird.
Als innere Antriebe wollen sich beide mit anderen verbinden, haben dabei aber ganz unterschiedliche Motivationen und Verhaltensweisen. Während der Mond unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit, nach emotionaler Bindung, Sicherheit und Geborgenheit symbolisiert, geht es beim Venusprinzip um das, was wir als schön und begehrenswert empfinden, um Freude und Vergnügen und letztlich um persönliche Werte, die in Beziehungen einen Ausdruck finden sollen. Weiterlesen

Plutotransite: Loslassen und Erneuerung

Zu Beginn die technischen Details: Pluto ist ein „Langsamläufer“, was seinen Transiten eine Dauer von mehreren Jahren geben kann. Während Sonne oder Merkur in einem Jahr alle Zeichen des Tierkreises durchlaufen haben, benötigt Pluto dafür 248 Jahre. In einem Zeichen bleibt er zwölf bis 31 Jahre. Im Transit steuert ein Planet auf den jeweiligen Punkt im Geburtshoroskop zu, bildet den ersten exakten Aspekt, wandert weiter, berührt den Punkt in der Rückläufigkeit ein zweites Mal, bevor er – wieder direktläufig – ein drittes Mal über den Punkt wandert und sich entfernt. Ein punktuelles Ende eines Transits und seiner Erfahrungen lässt sich eigentlich nicht bestimmen, auch wenn dafür verschiedene Gradbereiche von einem bis zu zehn Grad nach dem letzten exakten Aspekt angegeben werden. Entwicklung ist ja niemals abgeschlossen, und in der Nachwirkung des Transits können die Erfahrungen noch mehr integriert werden. Bewusste Veränderungen, die man inhaltlich mit einem Transit in Verbindung bringen kann, können auch noch viel später vollzogen werden.
Wenn Pluto im Transit wesentliche Punkte des Geburtshoroskops berührt, zeigt das Veränderungen an. Weiterlesen

Saturns Abwehrmechanismen – Selbstschutz oder Gefängnismauern?

In der traditionellen Astrologie wurde Saturn vorrangig als Übeltäter gesehen, im Mittelalter sogar als Teufel dämonisiert. Die saturnbesetzten Bereiche im Horoskop sind zwar nicht gerade diejenigen, auf die man sich mit jupiterhafter Begeisterung stürzt, aber die heutige psychologische Astrologie zeigt auf, wie man mit diesem Prinzip, mit den Schwierigkeiten, Ängsten und Hemmungen in diesen Lebensbereichen arbeiten kann. Weiterlesen

Der lange Aufstieg auf den Gipfel: das Steinbock-Zeichen

Die Stimmung, die im Tierkreiszeichen Steinbock herrscht, wird oft mit dem Bild eines langen und mühsamen Aufstiegs auf einen Berg beschrieben. Zu diesem Zeichen gehören Begriffe wie arbeitsame Selbstdisziplin, Ausdauer und Beharrlichkeit, und dabei sind für den Steinbock, ebenso wie für saturngeprägte Bereiche, langsame Entwicklung und allmähliche Reifung charakteristisch. Steinbockbetonte Menschen können auch zwischen großer Strukturiertheit und Unstrukturiertheit, zwischen Arbeitswut und Trägheit wechseln – allmählich, im Lauf der Zeit, wird vielleicht das individuell richtige Maß gefunden. Weiterlesen

Gegensätze: das Zwillinge-Zeichen

Um die Bedeutungen der Planetenprinzipien zu erforschen, betrachtet man am besten die mythologischen Götter. Bei den Tierkreiszeichen achtet man zum einen auf den Herrscherplaneten, zum anderen lässt sich vieles aus Heldengeschichten und aus den Mythen, die sich um die dem Zeichen entsprechenden Bilder ranken, ableiten.
Mythologische Zwillingspaare findet man in den Erzählungen verschiedener Kulturen, wie etwa die griechischen Zwillinge Kastor und Polydeuces, Söhne des Gottes Zeus und der Leda, der Gemahlin des Königs von Sparta. So ist der eine, Kastor, sterblich, der andere, Polydeuces, unsterblich. Als Kastor im Kampf mit einem anderen Zwillingspaar erschlagen wird, bittet Polydeuces Zeus um Hilfe, der ihnen daraufhin erlaubt, immer einen Tag miteinander in der Unterwelt und den nächsten Tag bei den Göttern im Olymp zu verbringen. So sind beide mit gegensätzlichen Bereichen verbunden: mit dem Göttlichen und Menschlichen, dem Hellen und Dunklen, mit Licht und Schatten.
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Was Medien so meinen

Wenn in den Medien über Astrologie gesprochen wird, zücke ich meistens Papier und Stift und wünsche mir, diesem Trauerspiel medialer Darstellung ein Ende machen zu können. Zumindest landen meine Entgegnungen dann in diesem Blog.
Meist geht es um den Aspekt der Zukunftsvorhersagen, den in der Praxis nur sehr wenige Astrologen betreiben – wobei es diese wenigen offenbar am meisten in die Massenmedien zieht. Da wir es mit astronomischen Planetenbewegungen zu tun haben (vom Menschen aus gesehen), kann man natürlich vorhersehen, wann welcher Planet über welchen Punkt eines Geburtshoroskops laufen wird, aber wie sich das ganz konkret im Leben dieses Menschen auswirken wird, wie Ereignisse genau aussehen werden, ob überhaupt große Ereignisse stattfinden oder ob sich der Transit hauptsächlich in inneren Entwicklungen zeigen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Eine bestimmte Thematik wird auf bestimmte Art und Weise aktiviert, es geht immer um Grundprinzipien, die in ihren Bedeutungen miteinander kombiniert werden, was einen Spielraum an Ausdrucksmöglichkeiten ergibt. Weiterlesen

Mars und das Vertrauen in die eigene Wirksamkeit

Um zu wissen, was wir wollen, und das Nötige zu tun, um es zu bekommen, brauchen wir Mars. Der römische Mars ist ebenso wie der griechische Ares ein Kriegsgott, in ihm spiegelt sich das Prinzip des Kampfes wider. Mars ist der Ausführende für die Wünsche und Bedürfnisse der anderen Planetengötter, allen voran der Sonne, als deren verlängerter Arm er gilt. Er ist derjenige, der loszieht und die Dinge umsetzt, die die Sonne als für sich richtig erkannt hat, und er symbolisiert auch die dafür nötige Willenskraft. Die Marsenergie ist wesentlich für Selbstentfaltung und Wachstum der Persönlichkeit.

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Der Abstieg in die Unterwelt

Von den drei erdfernen, transsaturninen Planeten Pluto, Neptun und Uranus ist Pluto wohl das für den Verstand am wenigsten greifbare Prinzip. Mythologisch gesehen, begeben wir uns mit ihm in die Unterwelt, deren Herrscher diese Gottheit ist, ins Reich der Toten und schattenhaften Gestalten, das unter der Erde liegt. Plutos Attribut ist die Tarnkappe, die ihn unsichtbar macht. Hier geht es um alles, was verborgen, dunkel oder unheimlich ist, um Unbewusstes und Verdrängtes. Pluto ist aber auch Herr über die Reichtümer im Inneren der Erde, ein weiteres Attribut ist das Füllhorn, das er in der Hand hält und das Überfluss verspricht. Weiterlesen